Ihr wollt hören, wie „der Gigant Facebook“ mit seinen Apps Facebook, Instagram, WhatsApp und vielem mehr tickt? Ihr wollt mitreden können – und euren Kindern wertvolle Tipps im Umgang mit Social Media geben?
Dann hört auch am besten die Folge dazu in unserem elterngerecht-Podcast von Axel und Alex an:
Hier sprechen die beiden über alles Wissenswerte rund um das Imperium von Gründer Mark Zuckerberg und seinem Konzern mit ca. 45.000 Mitarbeitern weltweit.
Audio ist nicht so euer Ding? Dann lest diesen Blog-Artikel.
Warum „Gigant Facebook“?
Wir widmen uns diesem Thema, weil der Facebook-Konzern zweifelsohne der Social Media-Primus ist und im Leben eurer Kinder vermutlich eine große Rolle spielt – aber gar nicht zwingend mit der gleichnamigen App, sondern z. B. mit Instagram oder WhatsApp. Dazu kommen wir aber gleich…
Beginnen wir von vorn: Mit Facebook geriet Anfang der 2000er alles so richtig ins Rollen. Die Idee von vier Amerikanern, die Menschen mithilfe einer ausgeklügelten digitalen Infrastruktur online zu vernetzen, war der Kickstart des Social Media-Zeitalters. MySpace & Co. waren schnell vergessen, ab sofort hieß es an amerikanischen Unis:
„Facebook me“
Während Deutschland bereits 1990 seine Wiedervereinigung feierte, erfolgte ihre digitale Einheit erst rund 20 Jahre später. Bevor Facebook auch bei uns den Durchbruch feierte, nutzen vielen Bundesländer unterschiedliche Online-Netzwerke (z. B. StudiVZ, lokalisten.de).
Heutzutage führt längst kein Weg mehr an einem der Angebote vom Gigant Facebook vorbei. Dank Facebook kennt die digitale Welt keine Grenzen mehr.
Aber durch die Nutzung der Facebook-Angebote sind wir Menschen auch völlig gläsern geworden. Wir geben ungeahnt viel Intimes preis und die Rechte an unseren eigenen Bildern ab. „Privatsphäre gibt es nicht!“, sagen viele. Jeder Schritt, den ein Mensch in der Online-Welt macht, wird auf riesigen Servern gesammelt, ausgewertet und gegebenenfalls für Werbezwecke von Facebook benutzt.
Dabei gilt eine Faustregel, die ihr auch euren Kindern immer wieder ins Gedächtnis rufen solltet:
Kostenlose Internet-Angebote zahlen wir in der Regel mit unseren Daten.
Wissen eure Kinder das?
Obwohl Facebook als Netzwerk bei Teenagern out ist, steigen die Nutzerzahlen des Konzerns dank cleverer Innovationen weiterhin kontinuierlich. Und durch die Aufkäufe von Instagram (Was ist Instagram?) im Jahr 2012 und WhatsApp (Was ist WhatsApp?) im Jahr 2014 hat Facebook seine Reichweite gigantisch ausgebaut. Daten sind das neue Gold.
20 Milliarden für Instagram und WhatsApp
Zunächst hat Facebook im Jahr 2012 Instagram gekauft. Für 1 Milliarde Dollar. Zwei Jahre später schluckte das US-Imperium auch WhatsApp. Für 19 Milliarden Dollar!
Facebook-Boss Mark Zuckerberg gehört mittlerweile zu den reichsten Menschen der Welt. Was er sonst noch so mit seinem Vermögen anstellt, hört ihr auch in der passenden Folge #2 unseres Social Media Podcast für Eltern.
Facebook hat sogar einen eigenen TikTok-Konkurrenten im Portfolio
Zur Zeit ist die Kurzvideo-App TikTok (Was ist TikTok?) bei Jugendlichen sehr beliebt – das hat auch das Team um Mark Zuckerberg früh verstanden:
Mit „Lasso“ startete Facebook schon Ende 2018 den Versuch, TikTok (hat zu der Zeit gerade musical.ly übernommen) Konkurrenz zu machen.
Bis heute ist die App „Lasso“ allerdings auch nur in den USA und Lateinamerika verfügbar. Dass es keine weitere Veröffentlichung in anderen Ländern gab, zeugt nicht unbedingt von einem Riesenerfolg.
Facebook Dating steht in den Startlöchern
Vor wenigen Wochen sollte eigentlich das neueste Angebot des Konzerns auch in Deutschland und Europa veröffentlicht werden: Facebook Dating. Der Name ist selbsterklärend. Das Ziel: Der beliebten App Tinder die Nutzer streitig machen und sie auf der eigenen Plattform halten.
Dem haben nun im Februar europäische Datenschützer vorerst einen Riegel vorgeschoben – ironischerweise einen Tag vor Valentinstag, am 13.02.2020.
Social Media ist nichts Böses
Im Gegenteil. Social Media hat die ganze Welt vereint. Und doch hat die Online-Vernetzung der Menschheit auch böse Seiten. Alles wird auf Servern aufgezeichnet und analysiert. Jeder einzelne eurer Klicks hinterlässt bleibende Spuren.
Wenn es hart auf hart kommt, ist das Netz gar nicht so anonym wie oft angenommen — und es vergisst nie! Wissen eure Kinder das?
Sind persönliche Daten sicher?
Nein. Regelmäßig kommt ans Tageslicht, dass intime Daten zwischen verschiedenen Online-Plattformen heimlich hin- und hergeschickt werden. Facebook steht diesbezüglich regelmäßig negativ in den Schlagzeilen. Vor kurzem gab es einen Daten-Skandal mit Facebook und dem Datenanalyseunternehmen Cambridge Analytica in den Hauptrollen (Details könnt ihr hier nachlesen).
Das Paradoxe: Uns Menschen schreckt das nicht ab. Wir nutzen trotzdem weiter Facebook. Und Instagram. Und WhatsApp. Eure Kinder auf jeden Fall!
Axel und Alex unterhalten sich im neuen elterngerecht-Podcast über den Einfluss, den Facebook heute in deutschen Kinderzimmern hat. Und sie geben euch im Verlaufe ihres Gesprächs Tipps für den Umgang eurer Kinder mit Social Media. Die Wichtigsten haben wir hier auch noch mal zusammengefasst.
Was eure Kinder im Umgang mit Facebook, Instagram und WhatsApp wissen sollten
- Sobald sie ein Foto oder Video auf diesen Kanälen hochladen, geben sie das Recht am eigenen Bild an diese Plattformen ab.
- Jeder einzelne Klick innerhalb dieser Netzwerke wird gesammelt, ausgewertet und gegebenenfalls für Werbezwecke von Facebook benutzt.
- Selbst gelöschte Dateien können relativ einfach wiederhergestellt werden.
+ 1 Extra-Tipp unserem Podcast für WhatsApp:
Besprecht mal gemeinsam mit euren Kids, ob sie die Funktion „Zuletzt online“ und „Lesebestätigungen“ in WhatsApp für eine Woche deaktivieren. Beides findet ihr in den Einstellungen unter Datenschutz.
Die Idee dabei: Der Druck, diese beiden Status-Meldungen für Nachrichten im Blick zu haben, ist unterbewusst enorm. Daraus resultieren nicht selten auch Diskussionen:
„Du hast die Nachricht doch gelesen, warum antwortest du nicht?!“
Oder auch unausgesprochen schleichen sich Gedanken ein, die meist völlig zu unrecht da sind: „Sie war zuletzt vor 20 Minuten online, warum schreibt sich dann nicht mit mir?“
Das Deaktivieren dieser Funktionen kann für Heranwachsende (aber übrigens auch für dich als Mama oder Papa) sehr positive Auswirkungen haben. Die erwarteten negativen Folgen („Dann bin ich ja gar nicht mehr informiert.“) bleiben erfahrungsgemäß aus.